Müller

Aus FDP wird FDP und Freie Wählergemeinschaft: Liberale in Bad Berleburg stellen erste Weichen für die Kommunalwahl

(Bad Berleburg). Die FDP Bad Berleburg plant mit Neuaufstellung und grundsätzlichen Veränderungen die Kommunalwahl 2025 anzugehen. Man wird als FDP und Freie Wählergemeinschaft antreten. Der Vorschlag kommt vom Ehrenvorsitzenden Günther Hirschhäuser und fand bei der Mitgliederbesprechung Zustimmung. „Es geht doch darum, Kommunalpolitik für und mit den Menschen zu machen, die hier leben“, erklärt er den Vorstoß. Etliche liberal denkende Menschen haben sich damals ohne Parteibuch angeschlossen. Man hofft deshalb auch jetzt, mit diesem offenen und lockeren Zugang interessierte neue Mitstreiter zu finden, die Interesse daran haben, über wichtige Themen der Region mitzuentscheiden. Eine juristische Prüfung wird aktuell bei der Verwaltung beantragt.

Anti-Kurs zur linken Politik

Seit gut einem Monat wird der Ortsverband vom FDP-Kreistagsfraktionschef Guido Müller kommissarisch geführt. Er ordnet die Strukturen vor Ort. Viele grundsätzliche Entscheidungen wurden bereits besprochen und angegangen. Die Öffnung für Parteilose ist dabei nur ein wichtiger Schritt. „Der Ortsverband wird mit einem neuen Spitzenkandidaten in die Kommunalwahl gehen. Ein möglicher Kandidat hat sich bereits beworben. Der bisherige Spitzenkandidat Wolfgang Völker wird auf eigenen Wunsch in Zukunft etwas kürzertreten. Bei der Organisation des Ortsverbandes unterstützt deshalb auch Carsten Weiand von der FDP Erndtebrück den Vorstand bei Schatzmeisterangelegenheiten. Erfahrung hat er umfangreiche, da er auch der Kreisschatzmeister der FDP ist.“ Für den Kreistag setzen die Liberalen auf zwei neue Kandidaten. Gute Nachricht: auch hier liegen schon Bewerbungen vor. Gewählt werden sollen die Kandidaten für die Spitzenkandidatur und den Kreistag beim nächsten Stadtparteitag. „Es wird in unserer Politik darum gehen, aufzuzeigen, wie man den Wohlstand des Einzelnen sichern kann.  Als FDP Bad Berleburg werden wir sicher ein Anti-Kurs zur linken Politik sein“, erklärt Müller die Marschrichtung.

Klatsche für CDU und Grüne

Aktuell reagieren die Liberalen mit Kopfschütteln auf die juristische „Klatsche“ der Landesregierung bei den Standorten von Windkraftanlagen. Die FDP hat frühzeitig davor gewarnt: Die Lenkungswirkung beim Bau neuer Windräder liegt dank Schwarz-Grün nicht mehr in unseren Händen vor Ort. Das ist die traurige Wahrheit. Ohne Not wurden die Mindestabstände von Windenergieanlagen zur Wohnbebauung von Schwarz-Grün gegen den Widerstand der Kommunen abgeschafft. „Der ungesteuerte Zubau von Windenergieanlagen in den Regionen ist nun die Folge, der natürlich auch die Aufstellung der neuen Regionalpläne stören und verzögern wird“, schaut der stellvertretende Ortsvorsitzende Meik Womelsdorf sachlich auf die Entwicklung. Die energetische Transformation wird voranschreiten, aber gut 50 Windräder werden wohl in Wittgenstein, Siegerland und Sauerland an den Vorstellungen der Kommunen vorbei errichtet werden. „Die CDU ist hier leider den Grünen beim Koalitionsvertrag auf den Leim gegangen. Das sind nicht nur schlechte Signale für unsere Wirtschaft, sondern auch für den Strompreis und nicht zuletzt für das Erscheinungsbild unserer Wälder und Täler für die Menschen, die hier leben, für die Jäger und für die Touristen.“

Talsperren für Tourismus nutzen

Apropos Tourismus: Die FDP hat sich für den Bau einer dritten Talsperre ausgesprochen, aber will aktiv auf den politischen Raum einwirken, dass diese auch touristisch nutzbar gemacht wird. „Schwimmen in einer Talsperre? Geht das? Eine Besichtigung beim Betreiber der Aggertalsperre in Wiehl brachte darauf Antworten. „Die geplante Talsperre dient in erster Linie als Redundanzanlage. Das heißt, ihre Aufgabe ist es, in Falle einer Krise oder kritischen Versorgungslage „einzuspringen“. So verhält es sich auch mit der Aggertalsperre, an der bislang nach Herzenslust gebadet, gecampt und mit Ruder- und Tretboot gefahren werden darf. „Wäre es nicht sinnvoll, die geplante Talsperre im Truftetal genauso erst einmal als Rohwassertalsperre zu nutzen und im Ernstfall zur Trinkwassertalsperre umzunutzen. Aggertal zeigt ja, dass das problemlos geht. So würde auch die Akzeptanz für das Bauvorhaben steigen. Denn man darf nicht übersehen, dass eine Talsperre immer ein großer Eingriff in die Natur ist. Warum dann nicht das Maximale aus so einer Idee rausholen?“, meint Luca Müller. Der 21-jährige vertritt in den Reihen der FDP auch die Jungen Liberalen. Gerade für junge Menschen wäre eine so genutzte Talsperre ein zusätzlicher Freizeitreiz in der Region.